Sonntag, 16. Oktober 2005

Berliner Morgenpost bespricht "Wolkenkind" von Soname Yangchen

"Die singende Putzfrau - Der atemberaubende Weg der Tibeterin Soname Yangchen auf die Konzertbühnen Europas", unter diesem Titel bespricht die Berliner Morgenpost heute die tibetische Künstlerin Soname Yangchen und ihr vor kurzem erschienes Buch "Wolkenkind" (Droemer-Verlag, 19,90 Euro).
Zum Artikel der BM
Zur aufwändig gestalteten Website des Droemer-Verlags.

Bahnstrecke nach Tibet

tibetrail(AP) China hat gestern die Fertigstellung einer 2000 Kilometer langen Bahnstrecke nach Tibet verkündet. 80 Prozent der Schienenverbindung zwischen Xining und der tibetischen Hauptstadt Lhasa führen durch Gebiete über 4000 Metern. Der höchste Punkt auf 5072 Metern stellt einen Weltrekord für Bahnstrecken dar. Kritiker befürchten, dass über die Verbindung mehr Chinesen in die Himalaya-Region strömen.

Die patriotische Umerziehungs-Kampagne im Kloster Sera wird weiter fortgesetzt

Die Kampagne zur patriotischen Umerziehung, mit welcher die Chinesen 1996 begannen, ist in Sera, einem der drei größten Klöster Tibets, immer noch im Gang.

Ringa (Laienname Samdup), der kürzlich aus Tibet floh, berichtete dem TCHRD: “Im Kloster Sera wurden jetzt permanent 15 Sicherheitskräfte einquartiert, um die Mönche zu überwachen. Fünf oder sechs sind am Haupttor des Klosters stationiert, wo sie rund um die Uhr Wache stehen. Während wichtiger religiöser Feste dürfen die Mönche das Kloster nicht mehr verlassen, ganz besonders nicht um den 6. Juli herum, den Geburtstag des Dalai Lama.”

Im Kloster Sera gibt es 700 registrierte Mönche, die dort Bleiberecht haben; annähernd 300 von ihnen kommen aus Kham und Amdo. Im Zuge der “patriotischen Umerziehungs-Kampagne” halten die Arbeitsteam-Kader viermal wöchentlich in der Hauptversammlungshalle des Klosters Unterricht für die Mönche ab. Diese werden verpflichtet, sechs Bücher über Politik intensiv zu studieren, wobei sie den Dalai Lama denunzieren und ihren Willen, gegen die feindlichen und separatistischen Kräfte im Ausland zu kämpfen, bekunden müssen. Wenn sie sich nicht an die offiziellen Anordnungen halten, laufen sie Gefahr, das Kloster verlassen zu müssen oder strafrechtlich verfolgt zu werden. Bei der Kampagne müssen alle Mönche an den Kursen teilnehmen, ganz gleich wie alt oder gelehrt sie sind.

Bisher hörte man nichts von Ausweisungen von Mönchen, obwohl die Kampagne in den religiösen Einrichtungen Tibets unverändert weitergeht. Es wird angenommen, dass die intensive Kontrolle und Wachsamkeit der Behörden diesen Sommer mit den Feierlichkeiten zum 40. Gründungstag der TAR in Zusammenhang steht. In Lhasa wurde die Hartdurchgreif-Kampagne wieder aufgenommen, um politische Aktivitäten zu unterbinden.

Die Schilderung des Mönches Ringa verdeutlicht, wie sehr China die grundlegenden Menschenrechte, besonders das der Religionsfreiheit, verletzt. Obwohl China die Internationale Übereinkunft über Wirtschaftliche, Soziale und Kulturelle Rechte(ICESCR) unterzeichnet hat, werden die Menschenrechte des tibetischen Volkes weiterhin mit Füßen getreten.

Mit freundlicher Genehmigung: Adelheid Dönges, Internationale Gesellschaft fur Menschenrechte (IGFM)
http://www.igfm-muenchen.de

Zwei Tibeter in Nepal inhaftiert, Gefahr der Abschiebung

Der 18-jährige tibetische Flüchtling Sonam Tsering wurde Anfang Oktober von der nepalesischen Polizei in Kathmandu festgenommen und im Dilli Bazaar Gefängnis inhaftiert. Im Augenblick ist es nicht möglich, seinen Heimatort in Tibet zu bestimmen, man nimmt jedoch an, dass er aus der TAP Golog (chin. Guoluo), Provinz Qinghai, kommt.

Sonam ist im Besitz eines Reisedokuments (Tong Xin Zhang), das ihn nur berechtigt, bis zur Grenze zu reisen. Um den 7. Oktober herum traf er nachts in Kathmandu ein und begab sich sofort in den Stadtteil um Swayambhunath, wo er von der Polizei verhaftet wurde. Am 9. Oktober wurde er der Einwanderungsbehörde des Innenministeriums überstellt. Diese belegte ihn mit einer Geldstrafe von 27.000 NRs. (ungefähr 375 US$). Da Sonam den Betrag nicht bezahlen konnte, wurde er zu drei Jahren im Dilli Bazaar Jail in Kathmandu verurteilt.

In einem ähnlichen Fall wurde Norbu Tsering, der aus dem Exil nach Tibet zurückkehren wollte, am 24. September an der Grenze von Nepal zu Tibet festgenommen. Er war auf dem Weg zu seinem Heimatdorf im Kreis Kyirong, Präfektur Shigatse. Nach seiner Überstellung an die Einwanderungsbehörde am 28. September erhielt er ebenfalls eine Geldstrafe von NRs. 28.651, und da er sie nicht zahlen konnte, wurde er zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Sowohl Sonam Tsering als auch Norbu Tsering befinden sich derzeit im Dilli Bazaar Gefängnis. Die Vertretung des UN Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) in Kathmandu wurde bereits um Vermittlung gebeten, wegen des mehrtägigen Dasain-Festes, das gerade in Nepal gefeiert wird, konnte aber noch keine Klarheit über den Status der Inhaftierten gewonnen werden.

Am 31. Mai 2003 deportierte Nepal unter dem Druck der chinesischen Botschaft 18 tibetische Flüchtlinge, obwohl es zahlreicher Appelle aus der ganzen Welt gegeben hatte. Das TCHRD ist sehr besorgt um diese zwei Tibeter, denen ein ähnliches Schicksal drohen könnte. Es ruft die internationale Gemeinschaft auf, sich für ihre Freilassung einzusetzen.

Mit freundlicher Genehmigung: Adelheid Dönges, Internationale Gesellschaft fur Menschenrechte (IGFM)
http://www.igfm-muenchen.de

Verschärfung der Kontrolle in Lhasa während der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gründung der TAR

Die Behörden der VR China verschärften in den Tagen um das 40. Gründungsjubiläum der Autonomen Region Tibet (TAR) herum ihre Wachsamkeit und die Kontrolle in Lhasa und anderen Teilen Tibets. Die Feierlichkeiten gingen mit Repression und Razzien, verstärkter Überwachung und vorbeugenden Maßnahmen einher, um einen glatten und störungsfreien Ablauf zu garantieren und auch um das Bild eines “glücklichen, modernen und erfolgreichen Tibets” zu vermitteln. Alle diese Maßnahmen bedeuten eine schwere Verletzung der grundlegenden Menschenrechte der Tibeter.

Am 28. August 2005 nahmen chinesische Sicherheitskräfte Sonam Gyalpo, einen ehemaligen politischen Gefangenen, in seiner Wohnung in Lhasa fest. Über den Ort seiner Inhaftierung ist nichts bekannt. Der 43-jährige Sonam Gyalpo stammt aus der Region Lhoka. Er war einer der 21 Mönche des Klosters Drepung, die am 27. September 1987 friedlich für die Befreiung Tibets demonstriert hatten. Sonam verbrachte drei Jahre im Gutsa Haftzentrum und im Drapchi Gefängnis.

Die chinesischen Behörden legen hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Stabilität in der Region ein geradezu paranoides Verhalten an den Tag. Um während größerer Feierlichkeiten und Ereignisse einem etwaigen Aufbegehren der Tibeter zuvorzukommen, ergreifen sie diverse Vorsichtsmaßnahmen, wie die verstärkte Überwachung verdächtiger Personen und ehemaliger politischer Gefangener, wobei sie auch nicht vor willkürlichen Verhaftungen zurückschrecken. Tibeter, zu deren Vorgeschichte politische Aktivitäten gehören, werden aus der Stadt entfernt und einem Verhör unterzogen. Ihre Angehörigen müssen dafür bürgen, dass sie keine unerwünschten Aktivitäten ausführen. All das schuf in weiten Teilen Tibets eine Atmosphäre der Furcht.

Am 22. Juli 2005 begannen das “Anti-Separatismus Komitee der TAR und das Sicherheitsbüro mit der Durchführung der Hartdurchgreifkampagne für den Sommer, damit es während der Feiern des 40. Jahrestags der Gründung der TAR zu keinerlei politischen Zwischenfällen käme. Personen, die früher einmal politisch aktiv waren und ehemalige Gefangene sind ebenso wie Strafgefangene die Hauptzielscheibe der Kampagne. Einem Bericht des China Tibet Information Centre aus der Zeitung Tibet Daily zufolge sei es den gemeinsamen Bemühungen des “Tibet Affairs Bureau” und des “Security Bureau Committee” zu verdanken, dass die Hartdurchgreif-Kampagne in der gesamten TAR so erfolgreich verlief. In dem Artikel wird auch gefordert, dass die Tibeter sich diszipliniert und ordentlich verhalten.

Am 14. August 2005 gab es in Lhasa eine große Militärübung unter der Bezeichnung “Task Force 05”, um für einen eventuellen Ausbruch von Unruhen gut vorbereitet zu sein. An der Militärübung nahmen die Polizei des Sicherheitsbüros von Lhasa, die bewaffnete Volkspolizei und die Abteilung für nationale Sicherheit teil. Hohe Funktionäre wie Yang Chuantang, Parteisekretär der TAR, und der Vorsitzende des Komitees für “Sicherheit und Stabilität” hielten Ansprachen, sie ermahnten die Bevölkerung, größere Anstrengungen zu unternehmen, um eine lange Periode des “Friedens und der Stabilität” in Tibet zu erreichen.

Am 18. August 2005 fand ein “Motivations-Meeting” des Sicherheitsbüros von Lhasa statt, bei dem das Sicherheitspersonal ermahnt wurde, alles zu tun, um politische Vorfälle während der Feierlichkeiten im Keim zu ersticken. Die Vorgesetzten machten den Sicherheitskräften klar, dass sie bei dieser Feierlichkeit eine wichtige politische Verantwortung trügen, ginge es doch um weit mehr als die bloße Aufrechterhaltung von Stabilität und Sicherheit.

Am 31. Juli 2005 entfernte die Volksverwaltung von Lhasa gewaltsam die Bettler von den Straßen und schickte sie an ihre Heimatorte zurück, um die Stadt von unerwünschten Elementen zu säubern. Ab der ersten Juliwoche mussten sich auch Touristen und auswärtige Besucher zusammen mit ihren Gastgebern beim Sicherheitsbüro melden. Letztere mussten für das Wohlverhalten ihrer Gäste bürgen. Auch die Restriktionen für die Klöster in der Umgebung der Stadt wurden verschärft, sie wurden noch stärker überwacht als in der Vergangenheit. Tibetern wurde das morgendliche und abendliche Umschreiten der heiligen Stätten untersagt. Im Kloster Sera traf in der ersten Juliwoche ein zusätzliches Kontingent an chinesischen Kadern ein, um die Mönche der “patriotischen Umerziehung” zu unterziehen.

In Lhasa selbst halten Sicherheitskräfte und Soldaten der bewaffneten Volkspolizei rund um die Uhr Wache und patrouillieren auf den Straßen. Alle Einfallsstraßen werden kontrolliert und die Checkpoints sind Tag und Nacht besetzt. Tibetern aus der umliegenden Gegend war es am Tag der Feierlichkeiten verboten, nach Lhasa zu gehen. Ihre Bewegungsfreiheit wurde empfindlich eingeschränkt.

Auch weiterhin werden dem tibetischen Volk seine grundlegenden Menschenrechte von der chinesischen Regierung vorenthalten und verletzt. Die Tibeter leben daher in einer Atmosphäre der Furcht, Anspannung und Unterdrückung. Der 40. Jahrestag der Gründung der so genannten “Autonomen Region Tibet” war von Restriktionen und intensiver Kontrolle durch die chinesischen Behörden gekennzeichnet.

Mit freundlicher Genehmigung: Adelheid Dönges, Internationale Gesellschaft fur Menschenrechte (IGFM)
http://www.igfm-muenchen.de

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